Serie "Wir kriegen alles hin!", Prozess 1998-2020
BurkArt Aickele zeigt mit seiner Installation die verschiedensten Seiten des Sehens auf – das Ansehen, Aufsehen, Übersehen und Wegsehen. Er hinterfragt unsere Sehgewohnheiten und stellt diese zur Diskussion. Das Sehen als solches ist das zentrale Thema seiner Installation. Das Wegschauen macht Sehende gleichsam zu Nicht-Sehenden.
Er hält uns damit allen den Spiegel unseres eigenen Verhaltens vor. Wie unter einem Mikroskop sind hier die Probleme der modernen Industriegesellschaften zusammengefasst, sei es die Verschmutzung der Meere oder das Artensterben. Durch die Interaktion mit den Besucher:innen, die aufgefordert sind, Plastikteile mitzunehmen oder mitgebrachte hinzuzufügen, zeigt er eindringlich, wie sehr wir alle die Zukunft unseres Planeten mitbestimmen.
Was im ersten Moment verspielt wirkt, bekommt durch die veränderte Sichtweise eine dunkle, ja düstere Seite. Plötzlich scheinen die kleinen Plastikfiguren bedrohlich, als wollten sie den Reiher, der in ihrer Mitte steht, verschlingen, ihn in die Tiefe ziehen. Bilder von verendeten Seevögeln, die an verschluckten Plastikteilen gestorben sind, erscheinen vor unserem inneren Auge und wieder stellt sich die Frage des Hin- oder Wegschauens, nicht nur im übertragenen Sinn. BurkArt Aickele fordert die Rezipienten auf, ihre eigenen Sehgewohnheiten zu überdenken und mit überkommenen Verhaltensmustern zu brechen.
BurkArt Aickele